Saint Antonin’s Newsletter – Frühjahr 2018

Was für ein erstaunliches Jahr, dieser noch junge Jahrgang 2018, der sich so anders als sein Vorgänger präsentiert. Der Winter war mild und regnerisch, abgesehen von der extremen Kälteperiode im Februar, die uns und den Reben sicherlich noch einige Zeit in Erinnerung bleibt.

Währen die Reben im vergangen Jahr sehr früh austrieben, sind sie in diesem Frühjahr wieder zu ihrem „normalen“ Rhythmus zurückgekehrt: Die Vegetation erwachte Ende März und profitiert bisher von den guten Wasserreserven im Boden, welche die Pflanzen sicherlich bis weit in den Sommer vor Trockenstress schützen werden. Wenn das reichliche Grundwasser und die wärmende Sonne die Reben auch zu einem schnellen, fast explosionsartigen Frühlingswachstum verleiten könnten, zeigt sich dieses bisher aufgrund des natürlichen Bodenwuchses und der noch recht kühlen Bodentemperaturen eher moderat.

Dieses Wachstumsverhalten der Reben beobachten wir schon seit einigen Jahren. Genauer gesagt, ungefähr seit einem Jahrzehnt, seitdem wir auf biologische Landwirtschaft umgeschaltet haben: Die Pflanzen haben an Kraft und Selbstständigkeit gewonnen und zeigen sich weniger anfällig und beeinflusst vom wechselhaften Wetter. Ganz so, als hätten Sie ihren eigenen Rhythmus gefunden, einen Rhythmus, den wir übrigens respektieren müssen und möchten.

Die Weine zeigen eine ähnliche Entwicklung und wir passen unsere Arbeitsmethoden an ihre Bedürfnisse an: Handlese bei optimaler Reife, je nach Rebsorte und Lage, lange Maischelagerung mit sanfter Extraktion, langsames Reifen der Weine auf der Feinhefe, im Holz oder im Betontank.

Aber die erstaunlichsten „Werkzeuge“ der Weinbereitung, die wir in den letzten Jahren wiederentdeckt haben, sind wohl Geduld, Zurückhaltung und natürlich Zeit. Es gibt keinen Grund, den Weinen durch Technik und Eingreifen einen imaginären Charakter aufzuzwingen, denn dieser wurde schon von den Reben und dem Jahrgang geschaffen. Unsere Arbeit besteht lediglich darin, sie zu begleiten, die reifen Früchte zu ernten, und sich mit einem Weinglas in der Hand in Geduld zu üben. Die Weine sagen uns, wenn sie fertig sind…

Aus diesem Grunde wird die Cuvee „Magnoux“ 2016 wohl noch bis zum Jahresende im Keller ruhen. „Les Jardins“, rosé und rot, sowie „Cazalet“ Jahrgang 2017 wurden indessen im vergangenen Monat abgefüllt und stehen Ihnen zur Verfügung.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Frühling,

herzlichst,

Fabienne und Frédéric Albaret